Amerika Live - im April 2007
(Monika Doswald) Fondue bei 20 Grad! Das habe ich bis jetzt nur im Fernsehen als Reklame gesehen!! Ich muss aber sagen, es schmeckte super, danke Bruno, Stefan und Kurt.
Hp's Traum ist, diesen Sommer einmal den höchsten Berg Kaliforniens, den Mt. Whitney 14'494 Fuss hoch, zu besteigen. Wir wollten mal schauen, wie die Anfahrt aussieht. Weit kamen wir allerdings nicht, zuunterst ist immer noch das Schild: "Geschlossen wegen Winterstürme!" Wir sind dann ein Stück den Bach entlang aufgestiegen und haben unser Sandwich an einem schönen Plätzchen gegessen. Jetzt heisst es halt warten, bis auch in den Bergen der Schnee geschmolzen ist.
In der Umgebung von Lone Pine, das ist ein
wunderschönes Städtchen, ca. 2 Std. von Ridgecrest entfernt, hat es
riesige Steinhaufen (Alabama-Hill's).
In dieser interessanten Gegend werden viele
Filme gedreht: viele Western, oder wie
gerade jetzt "Ironmann". Wir hatten Glück. Wegen Ostern hatte die
Crew frei.
Die angemalten Hummer und Lastwagen spielen wahrscheinlich im Film eine Rolle. Ich bin ja gespannt, diesen Film muss ich mir mal anschauen.
1920 liess der Millionär Albert
Johnson aus Chicago zuhinterst im Death Valley ein Schloss im spanischen
Stiel als Ferienhaus erbauen. Sein Freund, Walter Scott, Wildwest-Reiter, Goldschürfer, Lebemann und ein begnadeter
Geschichteerzähler, prahlte so oft von "seinem Schloss", dass
schlussendlich er in den Köpfen der Leute als Besitzer galt.
Wir wollten mal eine andere Strasse aus dem
Death Valley probieren.
Nach etwa einer Stunde Fahrt trafen wir
eine Familie, die eine Reifenpanne hatte. Sie konnten das Rad nicht
wechseln, weil ihr Radschlüssel abgebrochen war.
Dieses Erlebnis hat uns einmal mehr gelernt,
vorsichtig zu sein. Wir haben uns vorgenommen, beim nächsten Mal, wenn
wir ins Death Valley fahren, zwei Gallonen Wasser mitzunehmen.
Etwa anderthalb Stunden von hier aus, gäbe es einen deutschen Bäcker, hat man uns gesagt. Das mussten wir doch ausprobieren. Also fuhren Ruth und ich letzten Montag nach Tehachapi. Der Besitzer ist wirklich ein Deutscher, allerdings schon etwas amerikanisiert. Es gibt aber *Brötchen, Baguette, Bauernbrot, Graubrot, Nussecken , Hörnchen* und noch ein paar andere deutsche Produkte. Das Brot ist wirklich nicht schlecht, aber vom deutschen Brot zum richtigen Schweizer-Ruchbrot mit einer richtigen harten Kruste ist halt immer noch ein grosser Unterschied. Nächste Woche fahren wir noch eine Stunde weiter. In Bakersfield soll es einen Schweizer Bäcker geben. Auch das muss ausprobiert werden. Ich bin gespannt. Diese uralte Lokomotive steht in Tehachapi am Bahnhof. Jetzt fliegen sie !!!! Seit ein paar Tagen bläst hier ein starker "gusty" Wind. Es gibt Windböen über 45 km/h. Letzte Woche mussten sie teilweise sogar den Highway für Lastwagen und Wohnwagen sperren, weil es die sonst umgeweht hätte.
Sind wir jetzt in Kalifornien oder nicht?? Langsam zweifle ich .
Dieses Wochenende ist wieder saukalt. Heute wird es wieder nur etwa 15
Grad. Zum Glück haben wir eine warme Wohnung.
Im ersten Stock ist der Schalter, stellt man ihn nach links, heizt es,
stellt man ihn nach rechts, kühlt es. Die Heizung als auch die Kühlung
ist sehr effizient. Die gewünschte Temperatur einstellen, einschalten
und nach ca. 10 Minuten haben wir es gemütlich. In vielen Wohnungen hier hat es *herzige* Mitbewohner, nämlich amerikanische Grossschaben. Auf spanisch heissen die *La Cucaracha*. Das gleichnamige mexikanische Revolutionslied ist eine Anspielung auf den damaligen Ministerpräsidenten, mit dem sie nicht ganz einverstanden waren; das habe ich gar nicht gewusst. Am Anfang haben wir uns noch gewundert, dass so viele schwarze Kästchen aufgestellt sind. In der Garage, unter dem Spülkasten, im unteren WC, überall stehen solche Köder. Jetzt wissen wir warum. Immer wieder mal rennt so ein *gruusiges* Vieh davon, oder liegt irgendwo rum. Manchmal zappeln sie noch.... Dann heisst es Papier nehmen, Augen zu und fort mit ihm! Es ist lustig. Je mehr Leute wir fragen umso mehr Antworten und Tipps bekommen wir: Der Hausbesitzer: Ja, das ist ein Problem hier, wir wissen das..... Ein anderer: Wir haben kleine Kinder. Wir lassen jeden Monat die ganze Wohnung entgiften... Wieder ein andere Antwort: Das ist, weil ihr Mitwohnungen habt. Die vorherigen Mieter waren halt nicht immer so sauber. Wir haben, solange wir hier wohnen, noch nie eine *Cock-roage * (so heissen sie auf englisch) in der Wohnung gehabt! Es gibt ein Puder...... Wieder eine andere: Die gibt es hier halt. Ich schreie jedesmal laut, wenn ich eine sehe. Mein Sohn muss sie dann entsorgen,ich getraue mich nicht. Es gibt einen Spray.....
Wir haben es doch noch geschafft und beim Näherkommen staunten wir nicht schlecht. *Silver Saddle* eine Parkanlage mit Restaurant, Hotel, Golfplatz, Mini Golf, Campingplatz, vielen Pferden zum Reiten, ein kleiner Zoo, usw.
1883 - 1889 wurden mit diesen Wagen Borax vom Death Valley nach Mojave
transportiert. Ein voller Wagen wog ca. 16 Tonnen. Zwei solche Wagen und
hinten ein Wassertank wurden von 18 Maultieren und zwei Pferden
gezogen. Darum heisst der Weg heute noch 20-MuleTeam Trail. Pro Tag
wurden ca. 25 bis 30 km. zurückgelegt. Der Weg hin und zurück dauerte
rund 20 Tage. Während diesen 6 Jahren wurden rund 10 Millionen Tonnen
Borax transportiert. Das waren die
*wahren* Helden der Vergangenheit, wie es voller Stolz auf die
Informations-Tafel geschrieben wurde!!! Immer Montag und Donnerstag wird unser
Abfallcontainer geleert. Da kommt unser *Garbage-Manager* mit seinem
grossen Lastwagen angefahren. Er leert unseren Abfall im Alleingang aber immer mit Stil, er
trägt nämlich immer weiss!!. Er fährt vor, steigt aus, zieht seine
Handschuhe an, öffnet das Tor, zieht den Container heraus, zieht seine
Handschuhe aus, betätigt den Kran, leert den Container in den Lastwagen,
zieht seine Handschuhe wieder an, stösst den Container zurück, schliesst
das Tor, zieht seine Handschuhe wieder aus, steigt in den Lastwagen und
fährt weiter.
Wieder einmal war eine Fahrt nach LA
angesagt. Wir bekamen Besuch aus der Schweiz. Bei der Abfahrt in Ridgecrest hatten wir wunderbare 35 Grad. Wie üblich empfing uns
LA mit Nebel und Stau auf der Autobahn. Es war richtig *gruusig* und kühl.
Zum Glück hatten wir einen warmen Pullover dabei! "Paper or plastic"? oder "is
plastic ok"? Das ist die Standartfrage hier beim
Einkaufen. Bei der Kasse steht nämlich immer jemand und packt die
eingekaufte Ware ein. Meistens sind das junge Studenten, die etwas
dazuverdienen.
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