Amerika Live - im August 2007
(Monika Doswald)
Wir sind wieder wieder zuhause in Ridgecrest. Nach
fünf Wochen Hotel geniessen wir wieder unsere Wohnung für den Rest
unseres Amerika Aufenthaltes. Unsere Untermieter sind zum Glück auch
rechtzeitig ausgezogen. Wir fanden nämlich keine einzige
Grossschabe. Wir haben vorher auch genug Fallen gestellt. Wahrscheinlich
haben sie einander gewarnt, geht lieber zum Nachbarn, hier ist
es nicht gut!!!!
Auf dem Rückweg nach Ridgecrest haben wir die Autobahn verlassen und
sind zu den Kühen in der Nähe von El Paso gefahren um Fotos zu machen.
Wie sich dann später herausstellte, war der Umweg überflüssig. Wir sahen
auch in Arizona und in Kalifornien solch riesige Kuhherden.
Ich esse jetzt wieder Fleisch, bin aber im Moment mit Milch und Joghurt
etwas zurückhaltender geworden. Das sind nämlich keine Tiere, die
gemästet und dann geschlachtet werden, sondern Milchkühe............
Das sind die modernen Farmen! Deswegen sieht man auf den riesigen Weiden
keine oder fast keine Tiere mehr! Die sind alle auf solchen Farmen auf
kleinem Raum eingepfercht!
Zuerst sind da grosse grüne Felder, gepflegt und gewässert. Da
wächst das Futter für die Kühe. Riesige Berge von Heuballen sind
aufgeschichtet. Dann kommen die Zäune und Kühe, Kühe, Kühe... Einem
Farmer gehören z.B. zwei drei solche Gehege, dann kommt gleich der
nächste Farmer, und wieder ein paar hundert Tiere. Auf kleinem
Platz sind wirklich tausende von Tieren beieinander. Es ist
schrecklich!!!
Die Kühe würden wahrscheinlich auch lieber bis zum Bauch im Gras stehen
und es selber abfressen, statt immer im Sand zu stehen und Heu zu
fressen. Aber eben, so rentiert es besser!!!!
Weil es noch Morgen und noch ziemlich kühl ist, sind die Kühe auf dem
ganzen Platz verteilt. Wenn es dann heiss wird, stehen alle
dichtgedrängt wie Sardinen unter den Schattendächern, sofern es solche hat!
Am Saltonsee hat es grosse
Dattelplantagen.
Der Saltonsee ist mit
974 km² der grösste See in Kalifornien.
Die Größe schwankt allerdings
wegen des unregelmäßigen Wasserzuflusses (Wasserentnahme aus den
Zuflüssen). Der See ist ein stark salzhaltiger See und ist im Grunde
künstlich entstanden: Er ist die Folge eines nach heftigen Regenfällen
erfolgten Dammbruchs am Colorado River im Jahre 1905, woraufhin von dort
Wassermassen in das sonst ausgetrocknete Imperial Valley strömten. Die
Überflutung sorgte auch dafür, dass die Ortschaft Salton, eine
Bahnarbeitersiedlung, die rechtzeitig evakuiert werden konnte, versank.
In den Zwanziger Jahren entwickelte sich der Saltonsee zu einem
beliebten Ausflugsgebiet für die Einwohner Südkaliforniens. Außerdem
wurde er bald Rastplatz von Zugvögeln und auch Fische wurden hier
heimisch. Da der See aber über keinen Abfluss verfügt, handelt es sich
um ein sensibles Oekosystem, das zunehmend gefährdet ist. Die
Schwankungen im Wasserspiegel führten in den Fünfziger und Sechziger
Jahren wiederholt zu Überflutungen der angrenzenden Orte, vor allem aber
bereitet der ständig zunehmende Salzgehalt Probleme; er erreicht
inzwischen nahezu einen Wert, der bereits deutlich über dem Salzgehalt
von Meerwasser liegt und oberhalb dessen lediglich die Barsche
überlebensfähig sind. Außerdem führt der hohe Anteil an Düngemitteln aus
der Landwirtschaft in den Zuflüssen zu einer vermehrten Algenblüte
und zu erhöhten Konzentrationen von Bakterien, was wiederum den
Vogelbestand gefährdet. Der New River, ein Zufluss, gilt als der am
höchsten verschmutzte Fluss der gesamten Vereinigten Staaten. Die
weitere Zukunft des Sees bleibt ungewiss, da seine Rettung große Summen
und eine Umstellung der gesamten Landwirtschaft der Gegend erfordern
würde. Auch der Tourismus leidet unter den ständig verschlechterten
Bedingungen, sodass viele der Hotels am Seeufer heute geschlossen und
verlassen sind.
Nach einigem Suchen
fanden wir endlich einen Parkplatz am See, weil ich unbedingt mal einen
Zehen ins Wasser strecken wollte. Als wir die Autotüre öffneten, kam uns
ein schrecklicher Gestank und ein Schwarm schwarzer Fliegen entgegen.
Wir sahen bald warum. Das ganze Ufer war bedeckt mit Fischen:
schon trockene, halb verweste, oder solche die noch fast atmeten. Und
dieser Gestank!!
Fluchtartig stiegen wir wieder ins Auto, nicht ohne einen ganzen Schwarm
dieser ekligen Fliegen mitzunehmen!!
Hp war nicht so gutgelaunt. "Und das alles wegen deiner blöden
Idee von wegen Zehen ins Wasser........" !!!!
Schon in Palm Springs hatten wir ungefähr
eine Ahnung, welches Wetter uns in Ridgecrest erwartet. Heiss, sehr
heiss, jeden Tag 40 Grad. Am Montag und Dienstag blies zudem ein starker
Wind, etwa vergleichbar mit unserem Föhn im Urnerland.
Wir haben einen neuen Holzkohlengrill! Am
Montag hatte ich nun die glorreiche Idee, den Grill auzuprobieren
und Hp mit einem guten Stück Fleisch zum Zmittag zu überraschen.
Also zuerst Papier und dann genug Kohlen eingeschichtet und angezündet.
Dabei habe ich *Depp* den Wind nicht eingerechnet! Auch waren die Kohlen
schon im Sack mit irgendwas getränkt. Auf jeden Fall loderte schon mit
dem ersten Zündholz ein hohes Feuer. Was machen?? Der Schreck fuhr mir
gehörig in die Knochen. Der Wind wütete, die Flammen immer höher, und
alles ringsum so trocken!! Schnell den Deckel schliessen und den
Grill mitten auf den Rasen stellen! Ich hoffte, dass das Feuer bei
geschlossenem Deckel ersticken würde. Aber weit daneben! Mitten auf dem
Rasen war der Wind noch viel stärker und die Flammen loderten auf der
Seite und bei jedem Spalt meterhoch. Ich holte schnell zwei nasse
Badetücher aus der Waschmaschine und hielt sie bereit, alles zuzudecken,
wenn es ausser Kontrolle geraten würde. Bei dem Wind hätte ich aber
keine Chance gehabt. So entstehen Waldbrände, wenn dumme Leute nichts
überlegen!!!!
Als Hp nach Hause kam, sass ich als zitterndes Häufchen Elend da. Meine
Karriere als Grillmeister ist nun jedenfalls schon wieder vorbei!
Vom 12. bis 19 August konnten wir eine Woche Ferien machen
Wir fuhren durch das San Joaquin Valley zum Nappa Valley. Am ersten
Abend übernachteten wir ganz elegant in diesem Hotel im viktorianischen
Stiel.
Am zweiten Tag wurde es dann aber schon ungemütlicher. Am Highway Nr. 1
herrschte bis Mittag vom Meer her meistens dichter Nebel. Am Nachmittag
dann konnten wir die herrliche Fahrt entlang der Küste geniessen.
Trotz der kalten Nächte zelteten wir zweimal am Meer. Am zweiten Morgen
waren alle Leute vom Campingplatz schon um sieben Uhr auf den
Beinen. Das hatten wir einer Schar Krähen zu verdanken, die in den
Bäumen ringsum einen unmässigen Krach veranstalteten. Es war lustig zu
schauen, wie alle Leute noch ganz verschlafen umherstolperten, und
wahrscheinlich alle auf diese blöden Viecher schimpften. Es hatte
aber auch etwas Gutes. Das nasse Zelt war rasch abgebaut und verstaut,
und nach einem heissen Kaffee im nächsten Dörfchen hatten wir
einen langen, wunderschönen Tag vor uns.
Küstenstrasse entlang des Meeres
Sonnenuntergang am Pacific
Mendocino ist ein wunderschönes altes Städtchen am Meer.
Neben alten, schön restaurierten Häusern sieht man auch wunderschön
gepflegte Gärtchen.
Weil es hier wahrscheinlich selten so warm wird, dass man baden kann,
ist dieser Strand unterhalb der Steilküste von Mendocino meistens
leer.
Unser nächstes Ziel war der Redwood National Park . Diese
Küstenmammutbäume sind die höchsten Bäume der Erde. Sie sind verwandt
mit den Sequoia Bäumen, nur sind sie schlanker und höher. Dieser etwa
tausend Jahre alte Baum ist 150 Meter hoch und hat eine Umfang von 7
Metern.. Das Holz von diesen Bäumen hat eine wunderschöne rote Farbe.
Entlang der Strasse wurden überall geschnitzte Souveniere
angeboten. Hp. musste bei fast allen Läden eine Stopp machen, bis ich
endlich einen kleinen Bären aus diesem roten Holz fand, der nun natürlich auch mit in die
Schweiz zurückfliegen darf.
Lassen Volcanic National Park
In diesen National Park haben wir uns sofort verliebt. Es ist sicher ein
grosses Ziel von uns, hier mal später mit einem Camper ein paar Tage
Ferien zu verbringen, zu wandern und einfach zu sein.
Der Boden hier ist an manchen Stellen sehr *dünnhäutig, es *blubbert* und raucht immer noch..
Und
er konnte es mal wieder nicht lassen und musste auch hier
hinaufklettern!!!
Er kam aber ganz elegant auch wieder runter!!!
Follow me!!!
Ueberall entlang der kilometerlangen Strassen wird natürlich immer
wieder gearbeitet. Mit riesigen Maschinen werden die Strassen
aufgerissen, neu angelegt oder neu asphaltiert. Weil wir ja im modernen
Zeitalter sind, stehen dann nicht Ampeln und stoppen die Autos, sondern
ein Mann steht da mit einem Schild *Stopp*!!! Jetzt kommt ein Auto
mit Blinklicht auf dem Dach und hintendran ein Schild *Follow me*. Das Auto
spurt nun vor der wartenden Autokolonne ein. der Mann dreht das Schild
und im Schritttempo fährt der Follow me an der Baustelle vorbei, die
Autos wie Kindergartenkinder hintendrein. Wir können es jeweils gar
nicht glauben, dass die Amerikaner nicht fähig sind, selbstständig an
einer Baustelle vorbeizufahren.
Ueber diese Berge, die Sierra Nevada, kamen die ersten Siedler mit ihrem
ganzen Hab und Gut, mit Pferd und Wagen . Wenn sie dann endlich am Ziel,
in Kalifornien, ankamen, hatten sie dann meistens vieles eingebüsst und
waren manchmal froh, überhaupt noch am Leben zu sein.
Mittagsrast am Bach. Das nennt man wohlverdiente Ferien!!
Die letzte Nacht unserer Ferienwoche verbrachten wir in *Angel
Camp*. (aber nicht in diesem alten Hotel!) Das ist auch eines von diesen Städtchen, das hauptsächlich in den
Goldgräberzeiten entstanden ist. Wie wir gelesen haben, sehe das Land
ringsum wie Bienenwaben aus, überall Löcher...
Weil hier in der Wüste oft ein starker
Wind bläst und Sand umherwirbelt.
sind die Fensterscheiben, wenn sie dann noch von den Sprinkleranlagen
berieselt werden, oft wie zugepflastert. Das stört aber, glaube ich,
überhaupt keinen Menschen. Die Fenster werden nie geputzt, warum auch? Ueberall
sind die Vorhänge ja sowieso zugezogen oder die Rollläden
herunterlassen. Ich staune immer wieder, warum überhaupt Fenster
eingebaut werden, gebraucht werden sie jedenfalls nie. Es macht ja schon
Sinn Strom zu sparen und die Fenster nicht zu öffnen, wenn draussen 40
Grad warm ist. Man könnte aber auch richtige, stabile Fenster
einbauen, statt der windigen Schiebefenster, die es hier gibt, es wäre
schon viel geholfen!!
Ich habe auch schon ein paar mal gesehen, dass die
Scheiben mit gewöhnlicher Silberfolie abgedeckt sind! Ist sicher
wirkungsvoll, sieht aber ein wenig gewöhnungsbedürftig aus!
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