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Amerika Live - im Dezember 2007
(Monika Doswald)
Unsere letzten zwei Wochen hier in Ridgecrest sind
angebrochen. Die Ware, die mit dem Transport zurück in die Schweiz
gehen, sind verpackt, und uns bleiben, wie in den Ferien, nur noch zwei
Koffer pro Person. Natürlich habe ich nun auch mein Velo nicht mehr, und
ich bin gezwungenermassen Fussgänger geworden. Glücklicherweise lernte
ich gerade jetzt eine Frau kennen, die jeden Morgen eine Stunde
marschiert. Jetzt ist aber wieder nichts mit Ausschlafen!
Pünktlich um acht Uhr steht sie vor der Tür. Weil meine guten Turnschuhe
auch schon unterwegs in die Schweiz sind, und ich mich an die
Asphaltlauferei zuerst gewöhnen musste, handelte ich mir erst einmal
riesige Blattern ein!!! Auch für das Einkaufen heisst es nun
Rucksack auf den Rücken und marschieren. Wir wohnen am Rande der Stadt.
So habe ich zu einem Lebensmittelladen im Norden eine halbe Stunde und
zum anderen im Süden, dreiviertel Stunden.
Als Fussgänger ist man hier in Amerika völlig verloren. Bis man nur über
die fünf oder sechsspurigen Strassen gerannt ist! Meistens hat es
nicht mal Fussgängerstreifen oder Lichtsignal. Auch habe ich habe die
Zeit gemessen. Vom Anfang des Parkplatzes bis zum Laden laufe ich sechs
Minuten. ...........Meine
Überlegung: wenn ich in Zug sechs Minuten laufe, komme ich ziemlich
weit, und hier ist das nur ein Parkplatz........

Zum letzten Mal holten wir einen Suzuki
Forrester und fuhren nochmals ins Death Valley.
Diese Fernsichten werden wir in der Schweiz vermissen.

Es war etwas kalt, der Schnee ziemlich nahe
gekommen aber der Himmel war strahlend blau mit vielen Wölklein.

Artists Pallett

Zum Abschluss fuhren wir in den Echo Canyon.
Zwischen hohen Felswänden führt der Schotterweg immer weiter in das Tal.

Zuhinterst, wo das Tal wieder breiter wird,
nach 15 km, liegt die Inyo Mine.

Hier wurde bis 1940 gearbeitet


Zum Glück gibt es den Selbstauslöser. Die
ganzen 30 km Hin- und Zurückfahrt begegnete uns nämlich kein Mensch.

Das Eye of Needle, ein Felsspalt hoch oben
in den Felsen

Das Death Valley verabschiedete uns mit einem
herrlichen Sonnenuntergang

Seit es hier kälter geworden ist, können wir
wieder bei offenem Fenster schlafen. In der Nacht hören wir jetzt immer
die Kojoten heulen. Vor allem bei Vollmond veranstalten sie ein
regelrechtes Konzert. Hp. hat sich schon mal richtig aufgeregt und
musste das Fenster schliessen. Mir aber gefällt es, im warmen Bett zu
liegen und ihnen zuzuhören. Als ich das letzthin einer Amerikanerin
erzählte, kam spontan ihr Mann. Er sagte, er sei Hobbyschnitzer und habe
ein kleines Geschenk als Andenken. Dieser kleine geschnitzte Kojote
freute uns natürlich riesig und wird uns immer an die Wüste erinnern.
Auch zeigt es einmal mehr, wie spontan und liebenwürdig die
Amerikaner zum Teil sind.

Es ist ganz gewaltig, wie in der
Weihnachtszeit die Häuser geschmückt werden. Wir sind wirklich an einem
Abend mit dem Auto durch die Strassen der Stadt gefahren und haben nur
gestaunt ob der Lichter- Pracht. Es werden richtige Wettbewerbe
veranstaltet. In der Zeitung werden die Sieger dann veröffentlicht unter
den Kategorien: beste Dekoration, beste Lichter und bestes religiöses
Thema.


Wir nehmen Abschied von Ridgecrest.
Der Kreis hat sich geschlossen. Im März, als wir in unsere Wohnung zogen,
war "unser Baum im Backyard" kahl . Jetzt im Dezember, als die
Temperaturen in der Nacht unter Null fielen, verlor er innerhalb einer
Woche wieder alle Blätter. Ich habe ihn geliebt, unseren Baum. Wie viele
Male sassen wir in seinem Schatten, hörten den Vögeln zu und genossen
das schöne Wetter. Ich werde nächsten Sommer sicher manchmal daran
zurückdenken!!

Good by America!
Wir kommen bestimmt wieder. Es war eine herrliche Zeit, die wir hier
erleben durften.
Seit einer Woche sind wir nun wieder in der
Schweiz. Nach ein paar Tagen Hawaii, wo wir noch ein wenig Wärme
auftankten, landeten wir nach einem sehr ruhigen Flug in Zürich.
Wie wir befürchtet haben, empfing uns Rotkreuz mit Nebel und viel
feuchter Luft, und nach zwei Tagen waren wir dann auch beide schrecklich
erkältet. Mit viel Tee-Rum und Aspirin seuchten wir uns durch die
Grippe. Am Jetlag arbeiten wir immer noch! Wir beginnen nun
das neue Jahr 2008 mit viel neuer Energie.
Ich möchte allen danken, die mit Telefon, SMS, E-Mails und Fotos gesorgt
haben, das wir die Schweiz nicht ganz vergessen.
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