Amerika Live - im Mai 2007       (Monika Doswald)
 



Wie ich von unseren Verwandten, Bekannten und Freunden in der Schweiz immer wieder höre, werden unsere Erlebnisse hier in Amerika rege gelesen, ausgedruckt und weitergegeben. Ich möchte die Leser aber bitten, meine Kommentare mit einem Augenzwinkern zu geniessen !!

 


 

Randsburg, the living Ghost-Town !!    Dieses Städtchen wurde 1895  zur Zeit der Gold- und Silberfunde erbaut und zählte in den Spitzenzeiten bis 4000 Einwohner. Heute sind die alten Häuser zum Teil sehr schön restauriert, und es leben noch einige Leute dort. Die Shops und das Restaurant werden noch betrieben.
Jedes Jahr im Herbst gibt es ein grosses Randsburg-Fest. Wir hoffen, wir sind dann hier und können daran teilnehmen.

 

 






 


 

Als wir an einem Montagmorgen diese Stadt besichtigten, war sie aber mehr ghost als living. Es war nämlich keine Menschenseele zu sehen.  Wir haben bald gesehen  warum.  Anfang Woche ist alles zu, nur am Wochenende ist hier *Ramba Zamba*. Hauptsächlich auch wegen den vielen Off-Roadern, die am Sonntag vor dem Heimfahren hier vorbeifahren und sich noch auf ein Bier treffen. Die Töffs und Quads sind vor dem Saloon geparkt, wie früher die Pferde der Cowboys!

 

 

Als wir an einem Shop dieses Schild sahen, war alles klar ! Vor allem der  Mittwoch und Donnerstag  (Oeffnungszeit:  maybe = vielleicht)  machten mir Eindruck. Könnten wir das in der Schweiz auch ausprobieren??

 


Conny und ich sind letzten Montag nach Las Vegas gefahren. Da habe ich den Dollar verloren, den Björn mir mitgegeben hat. Er hat mir nämlich den Auftrag gegeben, für ihn einen Dollar auf Schwarz zu setzen. Der Gewinn hätte ihm gehört. Aber leider ist nichts daraus  geworden!  Also Björn, weiter arbeiten wie gewohnt.

Las Vegas ist eine Wucht. Was die wieder alles neu gemacht haben und neu machen, seit wir vor ca. sechs Jahren da waren, unglaublich!!  Natürlich ist alles noch grösser, noch wuchtiger, noch teurer..... Einfach verrückt!
Wir sind den ganzen Strip raufmarschiert und auch fast wieder runter (Mona weisst Du noch?), und haben einfach genossen und gestaunt. Am Besten gefällt mir halt immer noch die Wasserschau vor dem Bellagio. Dort könnte ich stundenlang zusehen. Und das alles mitten in der Wüste!  Natürlich haben wir uns die Bäuche an den Buffets vollgeschlagen, und sind jeweils total erledigt ins Bett gefallen. Zum Glück war unser Hotel nicht direkt am Strip, irgendwann hat man auch genug von dem Rummel.
Ich bin besonders stolz, dass alles so super geklappt hat, und dass ich alles mit meinem *miserablen* englisch  gemanagt habe.  Wir hatten gar nie Probleme. Sie haben alles verstanden, oder wenigstens so getan, als hätten sie es verstanden!!








 


Jede zweite Woche wird  in unserer Zeitung irgend eine Person unserer Stadt porträtiert. Diesmal wurde eine Frau  vorgestellt, die, wie ich gehört habe, ziemlich typisch ist für Amerika. Diese Frau ist 39 Jahre alt, hat drei Kinder, ist schon Grossmutter und hat zwei Jobs. Am Morgen arbeitet sie im Mc.Donalds und abends beim  KFC, oder umgekehrt. Viele Leute, Männer und Frauen, haben zwei Jobs, weil der Verdienst hier zum Teil ziemlich klein ist, und das Geld nirgends reicht. Die Frau sagte, manchmal sei es schon hart, wenn die Abendschicht bis zwölf Uhr dauerte und am anderem  Arbeitsort die neue Schicht und vier Uhr Morgens wieder beginne.
Ich sage nur:  Hut ab vor solchen Leistungen!! Wir sollten vielleicht nächstes Mal an sie denken, wenn wir wieder mal den Koller haben!
 


Zum Abschluss von Connys Amerikaaufenthaltes verbrachten wir noch einen Tag im Six Flax, das ist ein Vergnügungspark ähnlich wie der  Europapark Rust, ca. 1 Std. ausserhalb von Los Angeles. Zum Glück war Conny dabei, da konnte ich mich vor den riesigen Achterbahnen drücken. Die einzige Bahn, die mich interessierte, die ganz alte, langsame für Grossmütter, war wegen mangelnden Teilnehmern geschlossen!

Hp und Conny in rasender Fahrt!



 


Und wieder war Los Angeles angesagt: Conny zum Flughafen bringen, Mechaniker abholen. Diesmal machten wir einen Abstecher zum Hollywood-Boulevard. Es ist immer wieder interessant den *Walk of Fame* rauf und runter zu flanieren und nach bekannten Namen auf dem Gehweg zu suchen. Ebenfalls ist es lustig, die verschiedenen, verrückten Typen auf der Strasse zu beobachten. Von Winnie Puh bis zu Dracula sieht man hier ziemlich alles. Manchmal sind die Kostüme bei näherem Anschauen etwas verschliessen, aber das macht ja nichts...!

Leider war es, wie üblich, dunstig in LA. Darum sieht man den Hollywood Schriftzug nicht so gut.



Blick von oben auf den Walk of Fame


 


Wenn man südlich aus Ridgecrest rausfährt, kommt man an einer Viehweide vorbei. Schon lange wollte ich mal mit dem Velo dorthin fahren und die armen Tiere näher anschauen. Letzte Woche habe ich es endlich geschafft. Hinter einem Eisenzaun sind etwa zehn Kühe, ein Kalb und ein Lama der glühenden Sonne ausgesetzt. Jetzt geht es ja noch, wir haben erst ca. 35 Grad. Was machen sie aber im Sommer, wenn es über 40 Grad heiss ist. Sie haben keinen Stall oder Unterstand mit etwas Schatten.  Neben dem Zaun liegen ein paar Heuballen. Gras haben diese Tiere wahrscheinlich noch nie gesehen..

Von einer grünen Alpweide können diese Kühe nur träumen
 


Die riesigen Parkplätze vor den Einkaufszentren hier, wären sicher der Traum jedes Geschäftsinhabers in der Schweiz. Parkplätze soweit das Auge reicht und alles gratis!!!! Mit dem Velo fahre ich auch mal hintenrum, und ich staunte letzthin nicht schlecht, als ich hinter einem Geschäft nochmals viele Parkfelder fand, die sicher noch nie benützt wurden.

 


Jetzt, da es hier immer wärmer wird, zieht es uns übers Wochenende in die Berge, wo es kühler ist. Also Zelt, Schlafsäcke, Kocher, Lebensmittel  usw. einpacken und los. Was wir erprobten *Kungsleden- und Hardangervida-Hiker*  aber vergessen haben mitzunehmen, darf ich hier nicht schreiben!!! Was solls! Auf jeden Fall gab es dann, weil wir nochmals in die nächste Stadt runter mussten, "Chickenwings" zum essen und ich musste nicht kochen.
Sobald man in die Berge fährt , kommt man in aktives Bärengebiet. Es gibt ein paar Regeln, die man beachten muss.  Lebensmittel muss man in sicheren Bärenkanistern aufbewahren. Autos, in denen die Ranger Lebensmittel sehen, werden abgeschleppt, wie es auf Plakaten zu lesen ist. Es passierte dann noch etwas lustiges. Wir mussten in der Nacht mal dringend raus. Der Mann im Zelt nebenan hatte zwei Hunde dabei. Die hörten das natürlich und fingen an zu bellen wie verrückt. Der Typ meinte jetzt, es sei ein Bär in der Nähe und zündete mit seiner Lampe durch die Nacht. Ich weiss nicht, ob er erleichtert oder enttäuscht war, dass es nur zwei Schweizer waren, kein Bär....!



Camperidylle am Fusse des Mt. Withney Portals


Der Lone Pine See auf ca. 3300 m mit Blick auf die Ebene runter auf ca. 2000 m
Dieser See liegt auf dem Weg zum Mt. Withney, dem höchsten Berg von Ca. Bis hierhin darf man ohne Bewilligung. Weil jeden Tag nur eine bestimmte Anzahl Leute den Berg besteigen dürfen, muss man frühzeitig einen Platz reservieren.  Wie wir gehört haben, sind die nächsten zwei Monate ziemlich ausgebucht. Es ist schade, wir hätten mit Amerikanern Ende Juni mitgehen können,  sind dann aber schon in New Mexico.




Von hier an geht es noch ca.1 Std. bis zum Outpost Camp. Dort übernachtet man normalerweise und steigt dann in etwa 5 - 6 Std. zum Gipfel.
 


In Bishop, ca. 3 Std. von hier, war übers Wochenende  *Mule Days*.  Das war eine Risesensache. Bis zu 700 solcher Mules, bei uns heissen sie Maultiere, waren bei verschiedenen Wettbewerben zu sehen. Am Samstag war eine Parade mit Kostümen und allem was dazugehört und natürlich war Markt und Musik.


 


 

Eine Gruppe Indianer zeigte ihre traditionellen Tänze. Der Sprecher der Gruppe erklärte die verschiedenen Tänze und Schritte, es war interessant. Er sagte auch, die Tänze, die man in den Western jeweils sieht, seien Unfug. Kein richtiger Indianer habe je so getanzt.  ....Hollywood.....!!







Natürlich waren auch ein paar gute Musikgruppen zu hören, Bluegrass, Fiddler usw.
 



Die Zuschauer kommen mit Stühlen oder sitzen und liegen am Boden und geniessen.