Amerika Live - im Oktober 2007       (Monika Doswald)
 


 

 


 Die einfachste und billigste Art auf etwas aufmerksam zu machen ist die, ein Stück Papier, noch besser Karton zu nehmen, etwas darauf zu schreiben und es an der nächsten Strassenlampe aufzuhängen. Dies wird vor allem für Garage-Sales  gemacht. Diese Sales sind hier sehr beliebt. Wenn man die Wohnung wieder mal ausmisten will, schreibt man z. B. am Samstag sei Garage-Verkauf, hängt das Plakat auf, stellt alle Sachen in oder vor die Garage, und wartet auf Kundschaft.


Dann gibt es die Möglichkeit, jemanden anzustellen, diesem ein Schild in die Hände zu drücken und ihn bei einer Kreuzung zu postieren. Dort steht er dann und schwenkt stundenlang das Plakat. Wahrscheinlich sind das Jugendliche oder Arbeitslose, die solche Arbeiten machen. Ich frage mich immer, ob die wohl soviel verdienen, wie sie für Wasser ausgeben müssen, wenn sie jeweils in der brütenden Sonne stehen!

 

 


  Eine etwas teurere Reklame ist die, ein Flugzeug zu mieten, und dieses schleppt dann ein grosses Reklame-Banner  hinten nach.


In San Diego sahen wir noch etwas viel verrückteres. Fünf Flugzeuge flogen immer hin und her und schrieben mit Rauch die Reklamen direkt in den Himmel!!!

 

 



Eine lustige oder traurige Geschichte am Rande 
Unsere Englisch-Lehrerin erklärte uns ein neues Wort:  *uptight = verklemmt*   Why do you so uptight? Warum tust Du so verklemmt?  Plötzlich sagt eine Frau, sie ist Mexikanerin und verheiratet mit einem Amerikaner:  "Jetzt geht mir ein Licht auf. Ich bin 30 Jahre verheiratet und mein Mann sagt das immer zu mir. Bis jetzt wusste ich nie, was das heisst..........
 


 

Take it  easy !!

 

Seit drei Wochen essen (dinieren) wir nur noch bei Kerzenlicht und mit Hilfe einer Nachttischlampe. Wir sind aber im Alter nicht etwa romantisch geworden!!  Seit drei Wochen ist die Lampe über dem Esstisch kaputt. Trotz mehrmaligem Nachfragen bei unserem Vermieter ist bis heute noch keine neue Lampe montiert worden. Wahrscheinlich bleibt es noch eine Zeitlang so. Hier dauert halt alles etwas länger!! Letzte Woche hiess es, die Lampe sei eingetroffen, also hoffen wir weiter...
Das gleiche Problem hatten wir am Anfang mit Stühlen. Wir hatten nur vier Stühle. Es dauerte fast zwei Monate bis wir zusätzliche Stühle bekamen und mehr als zwei Personen miteinander einladen konnten. Als Hp endlich der Kragen platzte und er sagte, Stühle könne man doch in jedem Warenhaus kaufen, bekam er die Antwort, sie legen halt Wert auf Qualität!! Nur verstehen wir unter diesem Begriff etwas anderes. Natürlich waren unsere Stühle neu, sogar der Plastik bei den Polstern war noch dran, dafür sind aber nach vierzehn Tagen schon alle Schrauben rausgefallen und Hp musste Werkzeug besorgen und alle neu  festschrauben.

In New Mexico im Hotel passierte es anders! Wir hatten in unserem Zimmer keinen Schreibtisch. Es wäre ja auch so gegangen. Weil Hanspeter aber jeden Tag am Computer arbeitete und wir  sahen, dass in jedem anderen Zimmer ein Tisch stand, fragten wir  nach, ob es nicht möglich sei..........   Natürlich,  natürlich!    Am nächsten Tag war aber noch nichts passiert. Das war an einem Donnerstag. Jetzt nahm eine andere Lady die Sache in die Hand!!  Eine halbe Stunde später klopfte es. Ein Housekeeper fragte, warum wir einen zweiten Schreibtisch wollten.   Wir wollen nicht einen zweiten, wir haben gar keinen.   Das sei doch nicht möglich, in jedem Zimmer stehe doch  einer. Dann sei er wahrscheinlich gestohlen worden!  Gut am Montag könnten wir einen Schreibtisch haben.   Eine halbe Stunde später klopfte es wieder. Ein anderer Housekeeper...    wir bräuchten eine Schreibtisch?  Er könne uns am nächsten Tag einen bringen.   Am Freitag waren wir nicht da, aber am Abend stand wirklich ein Schreibtisch im Zimmer. Am Montag klopfte es wieder. Der erste Housekeeper sagte jetzt, er habe eine gute Nachricht für uns, er habe  einen Schreibtisch!!!!!     Wir haben inzwischen einen...   Ja, von wem denn, er habe jetzt auch einen. Ob wir nicht einen zweiten brauchen könnten!!!!

Gut,  jetzt hatte Hp einen Schreibtisch mit einem schönen Bürostuhl dazu. Nach kurzer Zeit auf diesem Stuhl, sagte er plötzlich, mit diesem Stuhl stimme etwas nicht, er kippe fast vornüber!!. Nach genauen Hinsehen sah er dann, dass der Stuhl falsch zusammengeschraubt war!!! 

Hp schraubte den Stuhl dann selber richtig zusammen........

 

 



 

Am letzten Freitag hat es uns eiskalt erwischt!!
 Wir wollten eigentlich westlich der Sierra Nevada ins Sacramento Valley. Weil aber eine Kaltfront vom Pazifik her angesagt war und wir am Freitagmorgen sahen, dass die Wolken sich bei den Bergen stauten, beschlossen wir gegen Osten auszuweichen. Wir haben so vieles gehört  vom Racetrack im Death Valley und wollten mal dorthin. Wir hofften, noch einen schönen Tag zu erleben, bis die Schlechtwetterfront auch hierher käme. Wieder einmal hatten wir den Wind falsch eingeschätzt, die Kaltfront erreichte uns schneller als geplant. Je weiter wir ins Death Valley fuhren, umso dunkler, windiger und kälter wurde es.

 

 



Bei der Teacettlejunction (Teekesselkreuzung) ging es Richtung Racetrack.    Was war wohl zuerst: die Kreuzung oder die Teekessel?

 

 

Beim Racetrack regnete es dann. Diese Strecke müssen wir noch einmal wiederholen, wenn es wärmer und schöner ist.

 


 

 

 

Beim Weiterfahren sahen wir bald , was uns nun erwartete. Die Berge waren alle wie verzuckert, also war Schnee angesagt.

 


 

 

 


Wirklich, am nächsten Morgen in Tonopah, einem kleinen Goldgräberstädtchen nördlich des Death Valley war alles voller Schnee. Als wir das Dröhnen von Motoren auf dem Hotelparkplatz hörten, waren wir riesig froh, nicht mit einem Töff unterwegs zu sein. Zuerst mussten die Töfffahrer lange orgeln bis der Motor endlich lief, und dann bei null Grad abzufahren; das wäre nicht mein Ding gewesen.

 

 

 

Weiter ging es nun, da die Kaltfront vorbeigezogen war, Richtung Sierra Nevada. Im Westen war nun gutes Wetter angesagt, nur noch ein paar kleine Wolken zogen am Himmel vorbei. Es war aber bitterkalt.

Über diese Berge müssen wir!!!

 


 


 

Im Walker Valley gibt es diese riesigen Zwiebelfelder. Wie so vieles hier in Amerika sind auch die Zwiebeln viel grösser als in der Schweiz, dafür sind sie viel milder.

 



 

 

Das Hawthorne Army Depot ist eine riesige Munition Lagerstätte und befindet sich in der Nähe der Stadt Hawthorne im westlichen Nevada. 
Das Depot umfasst 595 km², und hat 55.700 m
² Gebäude-Bodenfläche in den 2427 Lager-Bunkern.
Es wird gesagt, dass dies das größte Munitionslager der Welt sei.

 


 

 


 

Weil die dreitausender Tioga- und Sonora-Pässe schon geschlossen waren, fuhren wir via Monitor Pass über die Sierra Nevada. Auf der Ostseite haben die Bäume schon eine wunderschöne gelbe Färbung, während auf der Westseite noch alles grün ist.


 

Sacramento, die Hauptstadt von Kalifornien hat 480 000 Einwohner. Ein wunderschönes Viertel ist das Old Town. Leider hatten wir nicht so viel Zeit. Wir hätten gerne eine Rundfahrt mit der alten Eisenbahn oder mit dem Schiff auf dem Sacramento River gemacht, oder wären gerne noch durch das Down Town spaziert. Vielleicht gibt es später noch eine Gelegenheit.



 

Die berühmte Zug-Brücke von Sacramento über den gleichnamigen Fluss.
 


 

 

 

Im Sacramento Valley wird vor allem Obst und Gemüse angebaut. Fährt man Richtung Sierra Nevada kommt man in das Calaveras County, die Gegend, die mir in ganz Kalifornien am besten  gefällt. Ich kann nie genug sehen von diesen goldgelben Tälern und Hügeln. Diese Gegend war in den Goldgräberzeiten weitherum bekannt. Deshalb gibt es noch viele kleine Goldgräberstädtchen aus dieser Zeit.


Am Montag  kehrten wir bei 25 Grad wieder nach Ridgecrest zurück.

 




 

 Petroglyphen sind in Steine und Felsen geritzte Zeichnungen von Tieren, Menschen und Situationen.
Petroglyphen könnte man als eine Art Symbol-Sprache bezeichnen, die heute immer noch nicht vollständig entschlüsselt ist.
Tausende solcher Felszeichnungen befinden sich im Gebiet des militärischen Sperrgebietes der US NAVY hier in China Lake.
Wir hatten die Gelegenheit, an einer Führung in die Coso Range teilzunehmen.

 

 


 

Einige Bilder erzählen ganze Geschichten. Hier sind z. B. zwei Hunde oder Berglöwen abgebildet, die ein Bergschaf jagen.
 

 

 

Mit Dave und Tina hatten wir zwei wunderbare Tour-Guides, die uns viel Interessantes zu erzählen hatten.

 




 

Diese Felsen ausserhalb von Ridgecrest, *Robber's Roost* wurden vom Dieb Tiburcio Vasquez von etwa 1850 bis 1874 benutzt.  Er und seine Bande hausten in diesen Hügeln und raubten vorüberziehende Wagen aus, die Gold, Erz und Silberbarren von den Minen der östlichen Sierra nach Los Angeles und Bakersfield transportierten. Als Erschwernis gegen die Räubereien fertigten die Cerro Gordo Minen später nur noch 300 Pfund schwere Silberbarren her, die dann zu schwer waren, um auf einem Pferderücken  abtransportiert zu werden.




Hoch oben auf den Felsen hatte die Bande einen wunderbaren Ausblick auf alles, was sich im Tal unten bewegte.




Und wieder mal hoch hinaus.............

 


 

Neuigkeiten von unserer Stubenlampe !!!!     Vierte Woche.....
 Letzte Woche hiess es, sie seien am Auspacken der neu erhaltenen Lampen. Bis spätestens Ende Woche hätten wir die neue Lampe. Wirklich am Freitag klopfte es. Ein Angestellter stand vor der Türe mit einer  -------- Ständerlampe !!!
"Aber wir brauchen eine Deckenlampe" !!!!      Ja, das sei wohl ein Missverständnis, mit Deckenlampen hätten sie nichts zu tun. Da müssten wir zur Hausverwaltung gehen, das gehöre hier zur Grundausrüstung des Hauses. Ob wir nicht doch eine Ständerlampe brauchen könnten?
Also fangen wir das ganze Spiel von vorne an. Zum Office gehen, erklären, unsere Deckenlampe im Esszimmer sei defekt.....    Wir sind gespannt, ob es noch klappt, bevor wir ausziehen......

 

 


 

Adopt a wild horse or burro


   

 

Die Spanier kamen ursprünglich mit Pferden nach Amerika. Vermutlich waren diese Pferde außergewöhnlich, denn immerhin mussten sie die weite Seereise überstehen und anschließend noch leistungsfähig sein. Den Spaniern und anderen Europäern, die diesen folgten, sind vermutlich Pferde abhanden gekommen, die sich dann selbst durchgeschlagen haben. Solcherart verwilderte Pferde gibt es auch in Afrika und Australien.Die Amerikaner nennen die Mustangs auch Wildpferde, obwohl es keine Wildpferde im eigentlichen Sinne sind, sondern "nur" verwilderte Hauspferde. Um 1800 soll es in Nordamerika etwa zwei Millionen (!) Mustangs gegeben haben. Es handelt sich dabei nicht um eine Rasse, sondern um ein wildes Gemisch von allen möglichen Rassen, die inzwischen kaum noch zu erkennen sind. Im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert ist diese Zahl allerdings sehr stark dezimiert worden, weil die Pferde mit den Rindern um die Weidegründe konkurriert haben. Die Cowboys haben sich gern ihre Arbeitspferde aus den Mustang-Herden geholt, weil die wild lebenden Pferde besonders wach, trittsicher, wendig und intelligent waren - alles Eigenschaften, die das Überleben gefördert haben. Im allgemeinen sind die Mustangs eher klein, es kommen alle möglichen Farben vor, sie haben meistens harte Hufe, sind zäh, genügsam und widerstandsfähig. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts war abzusehen, dass die Mustangs bald ausgerottet werden würden. Man hatte sie in die unergiebigsten und trockensten Gegenden abgedrängt, die Traktoren hatten in den zwanziger Jahren begonnen, die Pferde zu verdrängen, so dass sie als Arbeitspferde und für die Zucht nicht mehr interessant waren. Schließlich begann man, die Pferde als lästig zu empfinden, als Landplage, niemandem zu Nutzen. Kein Wunder, dass die amerikanische Regierung in den dreißiger Jahren die Beseitigung der Mustangs in großem Stile autorisierte. Man tötete die Wildpferde in großen Stückzahlen. Im Jahre 1971 endlich wurde ein Bundesgesetz erlassen, das Wildpferde und wilde Esel  (diese Burros kommen hauptsächlich von den Goldgräberzeiten, als Esel den Goldgräbern davongelaufen sind oder von ihnen freigelassen wurden, wenn sie genug von den Goldfeldern hatten)

 auf öffentlichem Grund schützte. Verantwortlich für die Durchsetzung des Gesetzes ist das BLM. (Bureau of Land Management). Auf den ersten Blick sieht die Sache vorbildlich aus. Wer ein Pferd oder einen Esel adoptieren will, muss den Nachweis erbringen, dass er das Tier angemessen unterbringen kann, dass er für Folgekosten wie Versicherungen und Tierarzt aufkommen kann, dass er niemals negativ auffällig geworden ist usw.  Das BLM behält die Papiere für ein Jahr und kann in dieser Zeit kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Nach einem Jahr bekommt der Besitzer die Papiere und kann mit dem Pferd oder Esel machen, was er will. Es gibt Kritiker, die behaupten, dass ein Großteil der Tiere anschließend zum Schlachter kommen. Ob das stimmt? Hoffentlich nicht!!

 

         


In Ridgecrest befindet sich der regionale Wild Horse und Burro Corral von Süd-Kalifornien, Nevada und Arizona. Dutzende von Pferden und Eseln sind in verschiedenen Pferchen untergebracht und werden dort gut gepflegt. In den Zeitungen und an den verschiedenen Messen wird immer darauf aufmerksam gemacht, dass man Tiere  adoptieren kann. Eine solche Adoption kostet 125 Dollar. Wie würde sich ein solcher Esel wohl bei uns in der Schweiz fühlen?  Wahrscheinlich sähe er da zum ersten Mal Gras.


 


 

 Fünfte Woche .....     Wir haben eine neue Esszimmerlampe !!!!

Das ist jetzt aber schnell gegangen. Nach der Meldung im Office dauerte es nur eine Woche, bis die neue Lampe montiert wurde. Allerdings brauchte es drei Personen dazu. Einer trug die Lampe, der zweite die Leiter, der dritte die Werkzeugkiste.  Sie hofften dann aber alle, wie sie ganz offen sagten, auf  Schweizer Schokolade. Leider konnten wir keine mehr geben, weil unser Vorrat, den wir noch hatten, im Sommer geschmolzen war. Schade, dass die Schweiz so weit weg ist, wir hätten noch viele Abnehmer. Schweizer Schokolade ist sehr beliebt hier. In den Läden hier gibt es auch Lindor-Kugeln zu kaufen.
Die Verpackung sieht original aus aber die süssen Kugeln werden hier in Amerika hergestellt und sind bei weitem nicht so gut wie die echt Schweizerischen.

 


 

Es gibt einige Dinge hier, die man keinem Menschen erklären kann. Die muss man einfach mit eigenen Augen gesehen haben. Unter anderem ist das z.B. Las Vegas. Diese Stadt ist so verrückt, dass man es fast nicht glauben kann. Dann das Gegenteil, viele Gegenden, Naturwunder, Nationalpärke, usw. Die sind so schön, das man nur staunen kann.

 

 

Ein solcher State Park ist das Valley of fire in Nevada

Ein ganzes Tal mit wunderschönen roten Felsen, unwahrscheinlich schön

 

 


 

 

 

Blick vom North Rim zu South Rim des Grand Canyon  Die Distanz beträgt ca. 30 km. Die Tiefe bis zum Fluss beträgt bis zu 1.800 m  Ueber Millionen von Jahren wurde dieser Canyon vom Fluss Colorado ins Gestein des Colorado-Plateau  gegraben. Er zählt zu den großen Naturwundern auf dieser Welt und wird jedes Jahr von rund fünf Millionen Menschen besucht.

 


 

 


 

Ebenso ein Wunder ist der Zion-Nationalpark  Je nach Möglichkeit sollte man am späteren Nachmittag durch diesen Park fahren. Wenn mit der untergehenden Sonne die Felsen so richtig rot leuchten.......